Glossar

Was ist eine Varize? Sind Besenreiser gefährlich? Und welche Anästhesieverfahren werden bei einer Venenbehandlung eingesetzt? Antworten auf diese und viele weitere Fragen liefert unser umfangreiches Glossar, in dem wir phlebologische Fachbegriffe kurz und verständlich erklären. 

3

3S/3L-Regel

Vorsorge-Tipp zur Vermeidung von Venensymptomen: Sitzen und Stehen ist schlecht, lieber Liegen und Laufen.

A

Acetylsalicylsäure (ASS)

Wichtiges Medikament bei Arterienerkrankungen, z.B. bei Schlaganfall, Herzkrankheit oder Schaufensterkrankheit. Der bekannteste Vertreter ist Aspirin<sup>©</sup>. ASS ist nicht zur Blutverdünnung bei Venenkrankheiten geeignet.

Akut

= plötzlich. Akute Venenerkrankungen sind Thrombose, Lungenembolie und Venenentzündungen (auch: Thrombophlebitis). Gegensatz: Chronisch.

Anamnese

= Krankengeschichte. Bei der Venen-Anamnese interessieren den Phlebologen (s. Phlebologie) besonders die derzeitigen Beschwerden, frühere Thrombosen und Venenentzündungen, gehäufte Thrombosen in der Familie, Schwangerschaften und die bisherige Venentherapie.

Anästhesieverfahren

Häufig eingesetzte Anästhesieverfahren sind

  • die Vollnarkose bei der Stripping-Operation (klassische Krampfaderoperation),
  • die Lokal- oder Tumenzenanästhesie (TLA) bei der Miniphlebektomie und den endovasalen Kathetertechniken.

Angiologie

Die Angiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, welches sich mit allen Formen der Gefäßerkrankungen beschäftigt. Dies sind insbesondere Erkrankungen der Arterien, Venen, Lymphgefäße und Kapillaren. Der Gefäßspezialist heißt Angiologe und hat nach der Facharztausbildung zum Internisten eine zusätzliche Schwerpunktausbildung absolviert.

Antiphlogistika

Entzündungshemmende, schmerzstillende Medikamente in Tabletten- oder Salbenform. (Wirkstoff: z.B. Diclofenac)

Arterie

Gefäß, das sauerstoffreiches Blut vom Herzen in die Arme, Beine und Organe transportiert: z. B. Schlagader oder Pulsader.

Ästhetische Indikation

Behandlung aus kosmetischen Gründen auf Wunsch des Patienten. Eine Nichtbehandlung hat in der Regel zunächst keine schweren gesundheitlichen Nachteile. (Gegensatz: Medizinische Indikation)

Astkrampfadern

Kleine bis mittelgroße Krampfadern, die meist von den Stammvenen abzweigen.

Atrophie blanche

Eine weißlich vernarbende Hautveränderung im Bereich Knöchel­-Unterschenkel. Tritt im Rahmen einer fortgeschrittenen Venenschwäche bzw. eines Krampfaderleidens als unmittelbare Vorstufe des offenen Beines auf. Wichtig ist eine zeitnahe phlebologische Untersuchung mit eventueller Krampfadertherapie, um ein offenes Bein (Ulcus cruris) zu vermeiden.

B

Befund

Ein phlebologischer Befund setzt sich zusammen aus

  • dem Sicht- und Tastbefund im Stehen (Siehe CEAP-Klassifikation),
  • bestimmten apparativen Untersuchungen und
  • der Farbdoppler-Ultraschall-Untersuchung.

Besenreiser

Kleinste rötliche und bläuliche Gefäßerweiterungen an der Hautoberfläche. Sie sind meistens ein ästhetisches Problem, das mit der Sklerotherapie gut behandelt werden kann. Wir sind unter anderem spezialisiert darauf, Besenreiser zu entfernen.

Bindegewebsschwäche

Siehe Venenschwäche.

C

CEAP-Klassifikation

Weltweit gültige Methode, mit der ein ärztlicher Untersuchungsbefund am Venensystem standardisiert erhoben werden kann. Damit ist eine hohe Qualität und Vergleichbarkeit gesichert.

CHIVA-Methode

Operationsmethode zur Behandlung von Krampfadern, die es seit ca. 30 Jahren gibt. Sie hat sich nicht als besonders vorteilhaft erwiesen, kann aber für bestimmte Befunde sinnvoll sein. Die Bezeichnung CHIVA kommt aus dem Französischen und ist die Abkürzung für „Cure conservatrice et Hémodynamique de l'Insuffisance Veineuse en Ambulatoire“. Die deutsche Übersetzung lautet in etwa: „Ambulante Behandlung von Krampfadern, die die Venen erhält und den Blutfluss korrigiert“.

Chronisch

= allmählich entstehend. Chronische Venenerkrankungen sind

  • Krampfadern,
  • chronische Venenschwäche oder
  • Beingeschwüre.

Gegensatz: Akut.

Chronische Veneninsuffizienz (CVI)

Die chronische (= dauerhafte) Veneninsuffizienz (= Venenschwäche) ist die häufigste Folge von unbehandelten Krampfadern oder Venenthrombosen und die häufigste Ursache von Beinbeschwerden. Durch einen Blutrückstau, z.B. bei defekten Venenklappen, kommt es zur Wasseransammlung in den Beinen, einem sogenannten „Ödem“ sowie Anschwellen, Juckreiz, Kribbeln und zur Ausbildung von Krampfadern. Weitere Folgen bei Nichtbehandlung sind fortschreitende Hautveränderungen mit Ekzem, Braunverfärbung bis hin zum Unterschenkelgeschwür (offenes Bein bzw. „Ulcus cruris“).

Corona phlebectatica paraplantaris

Kleine Besenreiser und typische Gefäßzeichnung am Innenknöchel, selten am Außenknöchel, als Frühsymptom und Beweis für eine chronische Venenschwäche (CVI).

Crosse

Siehe Krosse.

Crossektomie

Siehe Krossektomie.

Crossenrezidiv

Siehe Krossenrezidiv.

D

Dopplerdruckmessung

Spezielle Ultraschalltechnik. Mittels einer Ultraschall-­Stiftsonde und einer Blutdruckmanschette an der Wade kann die Durchblutung an den Beinarterien sehr genau bestimmt werden. Dazu wird der Blutdruck am Oberarm sowie in den Fußarterien gemessen und der Knöchel-­Arm­-Index (KAI) (englisch: ankle-­brachial-­index, kurz „ABI“) berechnet. Bei einem Index von unter 0,92 kann eine relevante Arterienerkrankung an den Beinen ausgeschlossen werden.

E

Ekchymosen

Als Ekchymose wird eine klein-­ oder großflächige oberflächliche Haut-­ oder Schleimhautblutung bezeichnet. Sie ist vom Hämatom (Bluterguss) zu unterscheiden. Eine Ekchymose ist harmlos, verursacht keine Schmerzen und verschwindet von selbst. Ekchymosen zeigen sich zum Beispiel, wenn im Rahmen einer Lokalanästhesie für eine Venenbehandlung viele Punktionen vorgenommen wurden.

Ekzem

Gerötete, juckende Hautveränderung am Unterschenkel. Oftmals Vorstufe eines offenen Beines (Ulcus) und von unbehandelten Krampfadern verursacht (Stauungsekzem).

Embolie

Löst sich ein Gerinnsel in einer Vene (Thrombose), kann es über den Blutstrom fortgespült werden und eine Arterie in der Lunge verstopfen (Embolie). Eine solche Lungenembolie ist lebensgefährlich und Grund, warum Thrombosen und Venenentzündungen konsequent behandelt werden müssen.

Endolasertherapie

Minimal-­invasives Katheterverfahren zur schonenden Behandlung erkrankter Stammvenen; anstatt der klassischen Stripping­-Operation. Mit einer dünnen Laserfaser wird die Krampfader von innen durch Laserenergie verschlossen. Das Verfahren funktioniert ohne Vollnarkose, ohne Schnitte und ohne Narben. (Weitere Infos zur Endolasertherapie)

Entstauungsgymnastik

Venengymnastik: Sinnvolle Übungen der Beine und des Körpers, um die Beine zu entstauen und das Venensystem zu kräftigen.

Erysipel

Das Erysipel (auch Wundrose oder Rotlauf genannt) ist eine bakterielle Infektion der oberen Hautschichten und Lymphwege und zeigt sich als scharf begrenzte Rötung. Das Erysipel geht von kleinen Hautverletzungen aus, besonders bei Lymph-­ und Krampfader-­Patienten. Therapeutisch sind kühlende Umschläge, beispielsweise mit einer Rivanol-­Lösung, Antibiotika und evtl. eine Krampfadertherapie sinnvoll.

F

Farb-­Doppler­-Duplex­-Sonographie

Ultraschallverfahren zur Diagnosestellung in der Gefäßmedizin, bei dem neben dem normalen Ultraschallbild (Schwarz­-Weißdarstellung, B­-Bild) der Blutfluss in den Gefäßen und sogar die Flussrichtung und Flussgeschwindigkeit dargestellt werden können. Die Duplex­-Sonographie spielt eine wichtige Rolle sowohl bei der Erstuntersuchung als auch bei Kontrolluntersuchungen sowie den modernen, minimal-­invasiven Therapieverfahren. Die Gefäß-­Sonographie hat die früher durchgeführte Phlebographie (Kontrastmitteldarstellung der Venen) nahezu vollständig abgelöst.

Fibrinogen-Schnelltest

Labortest mit einem Tropfen Blut, der Hinweise auf eine Thrombose oder Lungenembolie gibt. Ein bekannter Schnelltest heißt Simply-RED©.

Flow

Englisch für „Fluss“. Bei gesunden Venen fließt das Blut aus den Beinen heraus in Richtung Herz. Bei einer Thrombose ist die Vene verschlossen und es findet kein Fluss statt. Bei Krampfadern sackt das Blut aufgrund defekter Venenklappen in falscher Flussrichtung im Bein hinab.

G

Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

Ärztliche Leistungen für Privatpatienten, Selbstzahler und gesetzlich Versicherte mit IGEL-Leistungen müssen nach GOÄ-Ziffern abgerechnet werden. Die Steigerungssätze können je nach Aufwand variabel sein.

Große Rosenvene

(vena saphena magna) Lange oberflächliche Stammvene, die aus der tiefen Vene in der Leiste entspringt.

H

Hauptvenenklappe

Krosse (Crosse) = Venenstern; dort mündet die Stammvene in die tiefe Vene in der Leiste (Leisten-Krosse) oder in der Kniekehle (Kniekehlen-Krosse).

Heparin

Blutverdünnendes Medikament, das Thrombosen und Embolien vorbeugt. Niedermolekulare Heparin-Fertigspritzen (NMH) kann der Patient nach Anleitung problemlos selbst in eine Hautfalte spritzen. Dies macht eine ambulante Venentherapie möglich.

I

Individuelle Gesundheitsleistung (IGEL)

Ärztliche Leistungen für gesetzlich versicherte Patienten auf Wunsch, die von den Krankenkasse nicht erstattet werden dürfen. Ein typisches Beispiel ist die Wunschbehandlung von Besenreisern aus ästhetischen Gründen.

Insuffizienz

= Unzureichende Funktion, wie z.B. bei der chronischen Veneninsuffizienz, Herzinsuffizienz usw.

International SOS

Weltweit agierende medizinische Service-­Gesellschaft. Das Venenzentrum Wiesbaden betreut Militärpersonal, Angehörige sowie Pensionäre der US Army. Die Verwaltung und Abrechnung übernimmt International SOS.

IVM plus – Intelligent vernetzte Medizin

Name einer Managementgesellschaft, die im Auftrag der gesetzlichen Krankenkasse die Verwaltung von besonderen Leistungen übernimmt, welche nicht im gesetzlichen Leistungskatalog enthalten sind (z.B. endovasale Kathetertherapie). Die IVM plus vermittelt zwischen Patient, Krankenkasse und Arzt.

K

Kardiovaskuläre Risikofaktoren

Darunter versteht man die Risikofaktoren, die das Entstehen von Herz- Kreislauferkrankungen wie koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt, Schlaganfall (Apoplex) und Schaufensterkrankheit (pAVK, Raucherbein) begünstigen. Diese Krankheiten entstehen deutlich häufiger bei Rauchern, Diabetikern und Personen mit hohem Blutdruck oder erhöhten Cholesterinwerten.

Kleine Rosenvene

(vena saphena parva) Kurze oberflächliche Stammvene, die aus der tiefen Vene in der Kniekehle entspringt.

Kneipp-Kur

Wasseranwendungen mit kalt-warmen Wechselgüssen, Wassertreten und Abduschen mit kaltem Wasserstrahl können Venenbeschwerden deutlich lindern. Der Pfarrer Sebastian Kneipp hat dies bereits vor 120 Jahren in seinen Kneipp-Anwendungen beschrieben.

Knöchel-­Arm-­Index (KAI)

Siehe Dopplerdruckmessung.

Kompressionsstrumpf

Mit medizinischen Kompressionsstrümpfen oder Hosen kann ein Bein langfristig ödemfrei bleiben und der Blutfluss verbessert werden. Ein akut angeschwollenes Bein muss vor Anmessung solcher Strümpfe zunächst mit Kompressionsverbänden ödemfrei gewickelt werden.

Kompressionstherapie (Kompression)

Kompression dient der Vorsorge und stellt die Basisbehandlung bei Venenkrankheiten dar. Es werden Kompressionsstrümpfe und -verbände verwendet. (Weitere Infos zur Kompressionstherapie)

Kompressionsverband

Mit elastischen Binden oder Zinkleimverbänden kann ein geschwollenes Bein schlanker gewickelt werden. Nach Sklerotherapie, Akutbehandlung oder Operationen ist ein ein Kompressionsverband oder Kompressionsstrumpf als kurzfristige Basisbehandlung die Therapie der Wahl.

Krampfadern

Erweiterte Venen, bei denen das Blut aufgrund defekter Venenklappen in falsche Richtung (sozusagen ins Bein) zurückfließt. Der abnehmenden Größe nach unterscheidet man zwischen Stammvarizen (Stammkrampfadern), Astvarizen (Astkrampfadern), Perforansvarizen (Perforanskrampfadern) und Besenreisern.

Krampfaderoperation (Stripping)

Die klassische Krampfaderoperation; häufig auch Operation nach Babcock (amerikanischer Chirurg) genannt. (Weitere Infos zur Stripping-­Operation)

Krosse (Crosse)

= Venenstern. Mündung von großer oder kleiner Stammvene in die tiefe Vene.

Krossektomie (Crossektomie)

Klassische Operationsmethode: Durch eine Schnitt wird die große Rosenvene in der Leiste oder die kleine Rosenvene in der Kniekehle unterbunden und von der tiefen Vene abgetrennt. Zusätzlich wird die Rosenvene gezogen (Stripping).

Krossenrezidiv (Crossenrezidiv)

Wenn sich trotz Krossektomie-Operation nach Jahren neue Krampfadern in der Krosse bilden, kann eine erneute Operation (Krossenrevision) das Rezidiv (Wiederauftreten einer Erkrankung, Rückfall) beseitigen oder lindern. Eine Alternative ist die ultraschall-gesteuerte Schaum-Sklerosierung.

L

Lipödem

Vermehrte Einlagerung von Fettgewebe an den Beinen, Hüften oder weiteren Körperpartien. Ein Lipödem äußert sich immer durch einen seitengleichen, oft druckschmerzhaften Befund. Meistens sind Frauen betroffen. Eine Gewichtsreduktion führt nicht zur Abnahme des Lipödems.

Lungenembolie

Blutgerinnsel in der Lunge, das sich aus einer Venenthrombose oder -entzündung im Bein gelöst hat und eine Arterie verstopft. Notfall, der sofort zu behandeln ist!

Lymphdrainage

Behandlung zur Verringerung von Lymphödemen. Für die Behandlung gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Manuelle Lymphdrainage (MLD) durch Masseur
  • Apparativ­-intermittierende Kompression (AIK) durch ein Massagegerät.

Lymphologie

Lehre von der Diagnose und Behandlung von Lymphgefäßerkrankungen (insbesondere: Lymphödem). Spezialist mit Zusatzausbildung = Lymphologe.

M

Manschetten-Test

Auch Venen-Verschluss-Phlethysmographie (VVP). Risikoarmes Verfahren, um die Funktion der Beinvenen zu messen.

Mapping

Vor der Operation werden am stehenden Patienten sichtbare sowie tiefer gelegene, nicht sichtbare Krampfadern mittels Sicht-­ und Tastbefund, Veinlite und Ultraschalluntersuchung ermittelt und dann mit speziellen Farbstiften auf dem Bein eingezeichnet.

Medical Networks

Name einer Managementgesellschaft, die im Auftrag der gesetzlichen Krankenkasse die Verwaltung von besonderen Leistungen übernimmt, welche nicht im gesetzlichen Leistungskatalog enthalten sind (z.B. endovasale Kathetertherapie). Medical Networks vermittelt zwischen Patient, Krankenkasse und Arzt.

Medizinische Indikation

Behandlung ist aus medizinischen Gründen notwendig, sonst können gesundheitliche Nachteile drohen. (Gegensatz: Ästhetische Indikation)

Micado Health Care GmbH

Name einer Managementgesellschaft, die im Auftrag der gesetzlichen Krankenkasse die Verwaltung von besonderen Leistungen übernimmt, welche nicht im gesetzlichen Leistungskatalog enthalten sind (z.B. endovasale Kathetertherapie). Micado vermittelt zwischen Patient, Krankenkasse und Arzt.

Mikrosklerotherapie

Schnittfreies ambulantes Verfahren zur Beseitigung von Besenreisern und Mini­-Krampfadern ohne Laser, Narkose oder Operation. Mit einer sehr dünnen Kanüle (Feinverödung) werden die störenden Gefäße punktiert und jeweils eine sehr kleine Menge Sklerosierungsmittel eingespritzt. Es kommt zu einer gewollten Venenreizung und Thrombosierung. (Weitere Infos zur Mikrosklerotherapie)

Minimal-invasive Venentherapie

Schonende und schmerzarme Therapieverfahren, die in den letzten Jahren entwickelt wurden. Sie sind vollnarkose- und narbenfreie Alternativen zur klassischen Krampfaderoperation.

Miniphlebektomie (Mikro-Chirurgie, nach Varady)

Eine minimal­-invasive, schnittfreie Operationsmethode zur Entfernung von Seitenast-­ oder Retikulärkrampfadern. Die Venen werden zuvor am stehenden Patienten markiert und anschließend über feine Stiche mit kleinen Häkchen herausgezogen. Daher spricht man auch von der „Häkchenmethode“. Die Miniphlebektomie erfolgt stets ambulant. Eine Narkose ist nicht notwendig, zur Arbeitsunfähigkeit kommt es nicht. (Weitere Infos zur Miniphlebektomie)

Muskelpumpen-Test

Lichtreflektions-Rheographie (LRR). Risikoarmes Verfahren, um die Venenfunktion der Beine zu messen.

N

NAO – Netzwerk ambulantes Operieren

Name einer Managementgesellschaft, die im Auftrag der gesetzlichen Krankenkasse die Verwaltung von besonderen Leistungen übernimmt, welche nicht im gesetzlichen Leistungskatalog enthalten sind (z.B. endovasale Kathetertherapie). NAO vermittelt zwischen Patient, Krankenkasse und Arzt.

Neodym-Yag-Laser

Haut-Laser-Typ, der zusätzlich zur Sklerosierung bei der Behandlung von bestimmten kleinsten Blutgefäßen (Teleangiektasien) sinnvoll sein kann.

NICE­-Studie

Leitlinie zur Behandlung von Krampfadern, herausgegeben vom britischen National Institute for Health and Care Excelleance (NICE). Demnach soll der Venenspezialist einem Patienten bei gesichertem Befund über Krampfadern mit Stammvenenrückfluss folgende Empfehlung aussprechen:

1. Empfehlung: Katheterverfahren, d.h. Radiowellen­- oder Endolasertherapie.
Wenn dies nicht möglich ist oder vom Patienten nicht gewünscht wird:
2. Empfehlung: Ultraschallgesteuerte Schaumsklerosierung.
Wenn auch dies nicht möglich ist oder vom Patienten nicht gewünscht wird:
3. Empfehlung: Klassische Stripping­Operation/Venenoperation.

NOAK

Abkürzung für „Neue orale Antikoagulantien“. Eine notwendige Dauerbehandlung mit blutverdünnenden Medikamenten durch Tabletten war früher nur mit Phenprocoumon (Marcumar®) möglich. Dazu waren regelmäßige Laborkontrollen und eine individuelle Neudosierung unabdingbar. Durch die NOAK- Einführung vor einigen Jahren ist die Therapie einfacher und sicherer geworden. Zugelassene Präparate sind: Rivaroxaban (Xarelto®), Apixaban (Eliquis®), Dabigatran (Pradaxa) und Edoxaban (Lixina®). Diese Medikamente können ebenso wie Marcumar® zur Blutverdünnung bei Thrombose, Venenentzündung, Lungenembolie, Schlaganfall, Vorhofflimmern, etc. eingesetzt werden.

O

Oberflächliche Venen

Zum oberflächlichen Venensystem gehören die Stamm- und die Astvenen. Diese Venen können im Falle einer Erkrankung entfernt werden: sie haben eine geringe Bedeutung für den Rücktransport des Blutes aus dem Bein zum Herzen. Mit defekten Venenklappen können sie aber große Probleme bereiten.

Oedem (Ödem)

Schwellung aufgrund von Flüssigkeitseinlagerung, die verschiedene Auslöser haben kann.

  • Venenödem: Knöchel und Bein schwellen an,
  • Lymphödem: Vorfuß und Zehen sind oft mit betroffen.

Offenes Bein

Siehe Ulcus bzw. Ulkus (Geschwür)

Orale Antikoagulation

Blutverdünnung mit Tabletten (Medikamente: Marcumar©, Warfarin©) zur langfristigen Thrombosevorbeugung. Die Einnahme kann nach Venenthrombosen, Lungenembolien und bei Vorhofflimmern zur Vermeidung von Schlaganfällen sinnvoll sein. Die Dosierung kann nur nach Blutuntersuchungen geschehen. Der Patient muss einen Ausweis mit den Blutergebnissen bei sich führen.

P

Perforansvenen

Verbindungsvenen zwischen tiefem und oberflächlichem Venensystem; oft auch der Grund für ein offenes Bein (Ulkus).

PhlebSecure®

Innovatives Instrument zur Qualitätssicherung, mit welchem bei Krampfadern sowohl die Notwendigkeit einer eventuellen Behandlung (Indikation) als auch die Qualität der durchgeführten Therapie nachweisen kann. Das Venenzentrum Wiesbaden ist seit der Gründungsphase PhlebSecure® Teilnehmer.

Phlebitis

Siehe auch: Venenentzündung oder Thrombophlebitis Als Phlebitis bezeichnet man die Entzündung einer Vene. Meistens äußert sich die Phlebitis durch eine schmerzhafte Verhärtung und Rötung im Verlauf der betroffenen Vene. In dem Bereich der Entzündung bilden sich Gerinnsel, d.h. zuvor flüssiges Blut wird fest; in diesem Fall spricht man von einer Thrombophlebitis.

Phlebographie

Röntgendarstellung der Vene, bei der ein Kontrastmittel nach Punktion einer Fußrückenvene in das Bein gespritzt wird. Sie wurde von der risikolosen modernen Farbdoppler-Ultraschall-Untersuchung abgelöst.

Phlebologicum®

Name einer Managementgesellschaft, welche im Auftrag der Techniker Krankenkasse und weiterer Betriebskrankenkassen die Verwaltung von phlebologischen Eingriffen ermöglicht. Dazu wurde das sehr leistungsfähige Qualitätsinstrument PhlebSecure® entwickelt.

Phlebologie

Die Phlebologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Erkennung und Behandlung von Venenerkrankungen wie Venenschwäche, Krampfadern und Thrombosen befasst. Ein Venenspezialist heißt Phlebologe und hat nach dem Facharzt eine Zusatzausbildung absolviert.

Postthrombotisches Syndrom (PTS)

Beinschwellungen, Beschwerden und Hautveränderungen nach einer Thrombose nennt man postthrombotisches Syndrom (PTS). Es macht eine langjährige Kompression notwendig. Eine Operation der tiefen Vene (künstliche Venenklappen) ist derzeit technisch noch nicht möglich.

Q

Qualität, Qualitätssicherung

Durch die Einführung eines zertifizierten Qualitätssystems für alle Schritte der Diagnostik und Behandlung kann dem Patienten eine nachweisbar bessere Qualität geboten werden. Sie lässt sich messen und stetig verbessern.

R

Radiowellentherapie

Katheterverfahren zur Behandlung der Stammvarikose: Die Krampfader wird mit Hitze durch Radiowellen-Energie schrittweise zusammengeschrumpft. Das Verfahren wird nach dem amerikanischen Unternehmen VNUS Medical Technologies, das die routinemäßige Anwendung am Patienten entwickelt hat, auch VNUS-Closure™ oder VNUS-Closure fast™ (ClosureFast) genannt. Es gehört zu den minimal-invasiven Verfahren. (mehr Info)

Reflux

Übersetzt: „Rückfluss”. Reflux bezeichnet bei erweiterten Venen und nicht mehr funktionierenden Venenklappen das Zurückfließen des Blutes entgegen der normalen Flussrichtung ins Bein hinunter. Dies kann zu Beschwerden, Beinschwellung, Krampfadern bis hin zum offenen Bein führen.

Reisethrombose

Auch Flugreisethrombose oder Economy Class-Syndrome: Bei längeren Reisen besteht wegen langen Sitzens, wenig Bewegung und Austrocknung ein erhöhtes Thromboserisiko. Nach individueller Beratung vor einer Reise müssen ggf. Vorsorgemaßnahmen beachtet werden.

Retikulärvarizen

Kleine, sichtbare, netzartige Krampfäderchen, zumeist von bläulicher Farbe. Retikulärvarizen sind etwas größer als Besenreiser, jedoch kleiner als Krampfadern. Sie sind meistens medizinisch harmlos. Auf Wunsch ist eine Entfernung aus ästhetischen Gründen mittels Mikro­-Sklerotherapie und ggf. Miniphlebektomie möglich.

Rezidiv

Allgemein für „Rückfall“, bezeichnet das Wiederauftreten einer Erkrankung. Bei voroperierten Patienten mit neuen sichtbaren Krampfadern sollte zwischen wiedergekommenen Krampfadern im Operationsgebiet und normaler Neubildung bei Bindegewebsschwäche unterschieden werden. Bei beiden Formen ist eine schonende Behandlung mittels ultraschallgesteuerter Schaumsklerosierung und Katheterverfahren möglich.

S

Sedo-­Analgesierung

Über eine Kanüle in der Armvene werden Medikamente zur Sedierung, d.h. zur Beruhigung (die sog. „Schlafspritze“) sowie zur Analgesierung, also zur Schmerzlinderung, gegeben. Die Sedo-­Analgesierung erfolgt oft zusätzlich zur Lokalanästhesie. Auf eine Narkose kann dann verzichtet werden.

Sklerosierungstherapie (Sklerosierung oder Sklerotherapie)

Die Sklerotherapie nach Linser ist ein minimal­-invasives Verfahren zur Krampfaderbehandlung durch Einspritzen von ursprünglich stark konzentrierter Kochsalzlösung. Heutzutage werden moderne Sklerosierungsmittel wie Polidocanol verwendet. Man unterscheidet zwischen

  • der Mikro-Sklero zur Entfernung von Besenreisern,
  • der normalen Flüssig-Sklerosierung und
  • der ultraschallgesteuerten Schaum-Sklerosierung zur Behandlung von tiefer gelegenen oder schwierig zu behandelnden Krampfadern; Alternative zur Operation.

(Weitere Infos zu Sklerotherapie)

Stammvarikose

Krampfadererkrankung der großen Beinvenen des oberflächlich gelegenen Venensystems (Stammvenen).

Stammvenen

  • Große Rosenvene (Lateinisch: vena saphena magna), die aus der Leiste entspringt.
  • Kleine Rosenvene (Lateinisch: vena saphena parva), die aus der Kniekehle entspringt.

T

Teleangiektasien

Kleine, sichtbare Gefäßerweiterungen in der Haut, also erweiterte Kapillaren. Wie auch Besenreiser sind Teleangiektasien meistens harmlos, sie können aber Hinweise auf bestimmte Venenerkrankungen sein. Auf Wunsch ist eine Behandlung aus ästhetischen Gründen mittels Mikro­-Sklerotherapie möglich.

Thrombophlebitis

Entzündung einer Vene. Siehe auch: Venenentzündung und Phlebitis

Thrombose

Auch Phlebothrombose oder tiefe Venenthrombose (TVT): Gerinnselbildung in den tiefen Venen. Dringender Notfall, der heutzutage in spezialisierten Einrichtungen ambulant erkannt und behandelt werden kann.

Thromboseneigung

Wenn der Patient selbst oder direkte Verwandte mehrfach tiefe Thrombosen oder Lungenembolien hatten, spricht man von (familiär) erhöhter Thromboseneigung. Da sich im Blut der Patienten und der Angehörigen oft thrombosefördernde Faktoren bestimmen lassen, kann ein Vorsorge-Check sinnvoll sein (Thrombophilie-Screening).

Thromboseprophylaxe

Darunter versteht man verschiedene Maßnahmen zur Verringerung des Thromboserisikos. Dies sind z.B. allgemeine Bewegung, Aktivierung der Venenpumpe, ausreichende Trinkmenge, Anti-­Thrombosestrümpfe, Stützstrümpfe, Kompressionsstrümpfe sowie blutverdünnende Medikamente. Dabei ist bei der Dosierung immer zu unterscheiden zwischen

  1. einer Prophylaxe-­Dosierung zur Vermeidung einer Krankheit und
  2. einer therapeutischen Dosierung zur Behandlung einer bereits eingetretenen Erkrankung.

Tiefe Vene

Die tiefen Hauptvenen befördern 90% des Blutes aus dem Bein zurück zum Herzen. Da es bei einem Gerinnsel in einer tiefen Venen zu schweren Rückstaubeschwerden (bis hin zum offenen Bein: Ulcus) kommen kann, ist eine konsequente Behandlung notwendig.

Tumeszenzanästhesie

Die Tumeszenzanästhesie (TLA) ist eine moderne Form der Lokalanästhesie. Dabei wird Kochsalzlösung mit einem Lokalanästhetikum gezielt ultraschallgesteuert in das Unterhautfettgewebe um die Krampfader injiziert. Auf eine Narkose kann dann verzichtet werden.

U

Ulcus bzw. Ulkus (Geschwür)

Bei kranken Venenklappen führt der Rückstau des Blutes erst zu geschwollenen Beinen, dann zu Hautverfärbungen und im letzten Stadium zu einem Loch in der Haut (offenes Bein), oftmals am Innenknöchel.

V

vena saphena magna

Lateinisch für die Große Rosenvene, die die längere der beiden Stammvenen ist. Sie verändert sich oft zur Krampfader. Behandlung:

vena saphena parva

Lateinisch für die Kleine Rosenvene, die die kürzere der beiden Stammvenen ist. Sie verändert sich oft zur Krampfader. Behandlung:

Valvuloplastie

Operatives Verfahren, bei dem eine Bandage die Krampfader (Krosse) verengt und die Funktion verbessern soll. Wird in Europa nur sehr selten eingesetzt (Banding).

Varikose

= Krampfaderleiden.

Varize

= Krampfader. Erweiterte krankhafte Vene.

Veinlite

Spezielles Kaltlichtverfahren, das kleine, mit bloßem Auge nicht erkennbare Besenreiser und Nährvenen sichtbar macht. Teilweise lässt sich der Therapieerfolg durch eine Krampfaderpunktion im abgedunkelten Raum unter Kaltlichtsteuerung steigern.

VenaSeal System / Venenkleber

Neuartiges System zum Verkleben der Krampfadern (Stammvenen) mit einem Zweikomponentenkleber (Acrylat). Eine aktuelle wissenschaftliche Bewertung steht derzeit noch aus.

Vene

Blutgefäß, welches das sauerstoffarme Blut aus den Armen, Beinen und Organen zurück zum Herzen transportiert.

Venefit

Anderer Name für das Radiowellen-­Katheterverfahren der Firma Covidien. Gebräuchlich ist der Name VNUS­Closure.

Venenentzündung

= Thrombophlebitis. Schmerzhafte tastbare Gerinnselbildung in einer oberflächlichen Vene oder Krampfader. Ein Wachstum des Gerinnsels in das tiefe Venensystem (tiefe Thrombose) muss durch eine sofortige Behandlung verhindert werden.

Venenklappe

Einwegventil in der Vene, das den Blutfluss nur in einer Richtung zulässt; z.B. aus dem Bein zurück zum Herzen. Kranke Venenklappen schließen nicht mehr richtig. Daher erweitern sich die Venen zu Krampfadern: das Blut sackt zurück, staut sich und die Beine werden dick. (mehr Info)

Venenratschläge

Um Venenproblemen vorzubeugen, sind allgemeine Venenratschläge nachweisbar wirksam:

  • viel Bewegung,
  • ausreichende Trinkmenge,
  • Hochlagern der Beine,
  • Gewichtsnormalisierung usw.

Siehe auch 3S/3L-Tipp.

Venenschwäche

Häufig verursacht eine ererbte Bindegewebsschwäche eine Venenschwäche. Es kann auch zu stärkerer Hautfaltenbildung, Leistenbrüchen und Hämorrhoiden kommen.

Venenzentrum

In einem Zentrum lassen sich Venenkrankheiten besser erkennen und behandeln. Ein Venenzentrum zeichnet sich aus durch

  • hohe Spezialisierung,
  • interdisziplinäre Zusammenarbeit,
  • Einsatz aller wichtigen Verfahren,
  • große Erfahrung aufgrund höherer Fallzahlen,
  • längere zeitliche Erreichbarkeit der Einrichtung,
  • kollegialen Fachaustausch sowie weitere Qualitätsmerkmale.

Venöse Stauungssymptomatik

Häufige typische Beinbeschwerden:

Verödung

Frühere Bezeichnung für den Vorgang bei der Sklerotherapie.

VNUS-­Closure

Name des Radiowellen-­Katheters (siehe Radiowellentherapie). VNUS-­Closure wurde von der amerikanischen Firma Covidien entwickelt und patentiert. Teilweise wird der Katheter auch unter dem Namen Venefit vertrieben.

W

Wadenkrämpfe

Wadenkrämpfe können viele Ursachen haben. Oft kann aber ein Krampfaderleiden nächtliche Wadenkrämpfe auslösen.