Radiowellentherapie

Die Radiowellentherapie ist ein modernes und besonders sanftes Katheterverfahren zur Behandlung von Krampfadern. Eine Operation im Krankenhaus, eine Narkose oder große Schnitte sind nicht notwendig. Somit ist das Radiowellen-Verfahren eine schonende minimal-invasive Alternative zur klassischen Stripping-Operation.

Im Venenzentrum Wiesbaden führen wir dieses schonende Verfahren bereits seit über 10 Jahren erfolgreich durch. Das Prinzip der Radiowellentherapie: Ein Einwegkatheter wird durch die Krampfader bis zur Hauptvenenklappe, der sogenannten „Crosse“, eingeführt und dann schrittweise zurückgezogen. Ein Heizsegment an der Katheterspitze erhitzt die Venenwand, wodurch die erkrankte Vene zusammenschrumpft. Die verschlossene Krampfader baut sich ab und verschwindet.

Im Rahmen der integrierten Versorgung haben wir mit den meisten gesetzlichen Krankenversicherungen Sonderverträge geschlossen. Diese Kassen wissen um die Vorteile der Radiowellentherapie und übernehmen die Kosten.

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Krampfadern veröden per Radiowellentherapie: ohne Schnitte, ohne Narben

Die Behandlung per Radiowelle ist ein modernes Katheterverfahren, welches weder eine Narkose noch einen operativen Eingriff an der Stammvene erfordert und damit eine schonende Alternative zur klassischen Stripping-­Operation darstellt. Anders als eine OP kann dieser minimal­-invasive Eingriff auch bei älteren Menschen oder Patienten mit schweren Begleiterkrankungen durchgeführt werden.

Radiowellentherapie für Krampfadern an Stamm-­ und Astvenen

Die Radiowellentherapie eignet sich zur schonenden Behandlung von Krampfadern. Sie wird bei erkrankten Stammvenen, auch große und kleine Rosenvene genannt, sowie bestimmten Astkrampfadern angewendet. Selbst sehr große Krampfadern lassen sich ohne Schnitte und Narben entfernen.

Aufgrund der sehr guten Verträglichkeit der Radiowellentherapie können unter entsprechenden Voraussetzungen beide Beine in einer Sitzung behandelt werden, ebenso auch die große und kleine Stammvene gleichzeitig. Dies hängt immer vom Befund an zusätzlichen Astkrampfadern ab.

Ärzte-Team im Venenzentrum Wiesbaden

So funktioniert die Radiowellentherapie

Der Eingriff erfolgt ambulant. Sie können die Praxis nach dem Eingriff selbstständig verlassen. Da Sie jedoch eine Lokalanästhesie und auf Wunsch auch beruhigende Medikamente erhalten, bringen Sie bitte eine Begleitperson für die Abholung mit. Sie dürfen nach der Behandlung nicht selbst Auto fahren. Im Prinzip sind Sie nach dem Eingriff aber sofort wieder „einsatzfähig“.

Narkoseverfahren

Bei der minimal­-invasiven Venentherapie ist keine Narkose erforderlich. Zur sicheren und nebenwirkungsarmen Durchführung des Verfahrens wird Ihnen unter Ultraschallkontrolle lediglich ein Lokalanästhetikum direkt in das Gewebe um die zu behandelnde Krampfader, das sogenannte „Venenauge“, gespritzt. Für maximalen Patientenkomfort empfehlen wir Ihnen außerdem eine zusätzliche Spritze zur Beruhigung und Schmerzlinderung.

Vorteil dieses Verfahrens: Ohne Vollnarkose verbleibt ein Restgefühl im Bein. Dadurch wird das Risiko einer Nervenläsion mit anschließendem Taubheitsgefühl minimiert, wenn die Stammvenen oder zusätzliche Astkrampfadern behandelt werden.

Krampfadern verschließen per Radiowelle

Nach Einzeichnung der sichtbaren Krampfadern im Stehen, dem „Mapping“, wird im Liegen unter Ultraschallkontrolle die betroffene Vene punktiert. Dazu setzt Ihr Arzt eine kleine Quaddel. Über eine Kanüle und eine sogenannte „Schleuse” schiebt er dann den Radiowellenkatheter durch die Vene bis an die defekte Hauptvenenklappe vor. An der Katheterspitze befindet sich ein 6,5 cm langes Heizelement, welches computergesteuert auf eine Temperatur von 120° Celsius erwärmt wird. Die Krampfader schrumpft in dem erwärmten Bereich zusammen. Je nach individuellem Befund wird der Heizvorgang wiederholt. Dann wird der Katheter Schritt für Schritt jeweils um weitere 6,5 cm zurückgezogen und der Vorgang wiederholt. Die Krampfader wird so dauerhaft verschlossen.

Der gesamte Eingriff erfolgt unter ständiger Kontrolle per Ultraschall und ist vollkommen unblutig. Die Behandlung eines Beines dauert normalerweise 30 bis 115 Minuten – je nach Befund an zusätzlichen Astkrampfadern. Danach können Sie die Praxis mit Ihrer Begleitperson wieder verlassen.

Radiowellentherapie Schritt 1 bis 3

Nachsorge

Kompressionsstrümpfe sollten Sie nach erfolgter Radiowellentherapie in der Regel nur sieben Tage lang tragen – im Falle weiterer Astkrampfader-­ oder Besenreiserbehandlungen unter Umständen etwas länger.

Nach dem Eingriff können Sie Ihren Arzt Tag und Nacht telefonisch erreichen.

Am 1. bis 3. Tag nach der Behandlung kommen Sie noch einmal für einen Kontrolltermin ins Venenzentrum. Der Verband wird entfernt und eine Farb­-Ultraschall­-Kontrolle durchgeführt, um den Behandlungserfolg zu dokumentieren. Weitere von außen oder im Ultraschall sichtbare störende Astkrampfadern können dabei auch gleich entfernt werden. Unter Umständen ist es auch sinnvoll abzuwarten, ob die Astkrampfadern sich spontan zurückbilden. Je nach Befund wird eventuell eine zweite Kontrolle nach ein bis drei Wochen durchgeführt. Es handelt sich jeweils nur um kurze ambulante Termine.

Tipp

Unsere Patienten aus dem Ausland oder mit weiter Anreise können wir dank der minimal­-invasiven Therapieverfahren je nach Befund auch an einem einzigen Tag oder an zwei aufeinander folgenden Tagen behandeln.

Ästhetische Ergebnisse der Radiowellentherapie

Da die defekte Vene ganz ohne Verletzung der Venenwand von innen verschlossen wird, führt die Radiowellentherapie zu beeindruckenden ästhetischen Ergebnissen. Narben bleiben fast nie zurück.

In den ersten Tagen kann es zu Verhärtungen oder Rötungen kommen, besonders wenn die Krampfader oberflächlich verlief. Diese klingen aber in der Regel von alleine wieder ab.

Risiken und mögliche Nebenwirkungen

Das Radiowellenverfahren ist ein ausgesprochen schonendes und sicheres Verfahren. Wie bei allen Veneneingriffen und Operationen kann es auch hier zu Nebenwirkungen kommen. Jedoch sind die möglichen Begleiterscheinungen und Komplikationen deutlich geringer als es bei einer Operation der Fall ist. Die Risiken einer Vollnarkose entfallen vollständig. Risiken im Zusammenhang mit einer Blutverdünnung können vollständig vermieden werden, da der Eingriff unter Blutverdünnung durchgeführt werden kann.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen strangförmige Verhärtung, welche fast immer rückläufig sind, sowie manchmal geringe Schmerzen. Eine Nervenschädigung ist sehr selten und wird durch die großzügige Anwendung einer Tumeszens­Anästhesie vermieden. Bei der Zusatztherapie von ausgeprägten Astkrampfadern durch Phlebektomie oder Sklerosierung kann es zu Braunverfärbung, Verhärtung und Narben kommen. In sehr seltenen Fällen treten Komplikationen wie Entzündungen und Thrombosen auf.

Ihr behandelnder Arzt wird Sie vor einem Eingriff mündlich und schriftlich über mögliche Risiken informieren. Zusätzlich bekommen Sie von uns einen Aufklärungsbogen mit allen wichtigen Hinweisen.

Unser Behandlungskonzept

Wir verfügen über langjährige Erfahrung in der Radiowellentherapie. So profitieren Sie von dem Behandlungskonzept des Venenzentrums:

  • Ambulante Behandlung: Direkt nach der Sitzung geht es nach Hause oder in ein schönes Wiesbadener Hotel.
  • Lokale Betäubung statt Vollnarkose: Durch die ultraschallgesteuerte Lokalanästhesie kann das Risiko von Taubheitsgefühl durch Nervenverletzungen ausgeschlossen bzw. minimiert werden.
  • Schonendes, minimal­-invasives Verfahren: Die Punktion der Stammvene erfolgt ultraschallgesteuert. Es sind keine Schnitte und keine Operation zum Hervorholen der Vene, also keine „Venae sectio”, erforderlich.
  • Alle Krampfadern veröden in nur einer Sitzung: Sofern der Befund dies erfordert, behandeln wir Astkrampfadern direkt mit.
  • Behandlung beider Beine: Sofern erwünscht und vom Befund her möglich, können wir beide Beine bzw. zwei Stammvenen in einer einzigen Sitzung behandeln.
  • Ansprechpartner rund um die Uhr: Ihre Ärzte sind bei Rückfragen 24 Stunden täglich für Sie erreichbar.
  • Unabhängige Beratung: Wir bieten alle wichtigen Verfahren zur Krampfaderbehandlung an und sind daher unabhängig in der Empfehlung des geeigneten Therapieverfahrens.
  • Alle Kassenzulassungen: Bei den meisten gesetzlich Versicherten ist eine Kostenübernahme der Radiowellentherapie möglich.
  • Erfahren und kompetent: Dr. Schulte­-Hürmann war der erste Anwender der endovasalen Therapie in Hessen und verfügt über langjährige Erfahrung in der minimal­-invasiven Therapie.
  • Über 15 Jahre Erfahrung: Im Venenzentrum wurden seit Gründung mehr als 10.000 Katheter-Eingriffe durchgeführt.
  • Zertifizierte Qualität: Unsere Abläufe unterliegen verschiedenen Qualitätssicherungsinstrumenten: Venenkompetenz­-Zentrum®, Phlebsecure® sowie AQS1®
Logo: Venen Kompetenz-Zentrum Logo: Micado Health Care Logo: Phlebologicum

Wahl des Therapieverfahrens und Kostenübernahme

Aufgrund der wissenschaftlichen Datenlage und zahlreicher Studien, welche die Vorteile der minimal-­invasiven Verfahren für den Patienten nachweisen konnten, hat sich die Krampfaderbehandlung im letzten Jahrzehnt deutlich gewandelt. Weltweit werden zunehmend Krampfadern durch endovasale Katheterverfahren sowie die verschiedenen Sklerosierungs­-Verfahren behandelt. Dadurch wird die klassische Krampfaderchirurgie zunehmend verdrängt. Die Krankenkassen tragen dem zunehmend Rechnung und übernehmen immer häufiger die Kosten für eine Radiowellentherapie.

Leitlinien zur Krampfadertherapie

Im Juni 2015 hat das britische National Institute for Health and Care Excelleance (NICE) eine klare und eindeutige Leitlinie zur Krampfaderbehandlung veröffentlicht. Diese gibt folgendes Vorgehen vor:

Bei gesicherten Krampfadern mit Stammvenenrückfluss soll der Venenspezialist dem Patienten empfehlen:

1. Radiowellen-­ oder Endolasertherapie
Wenn dies nicht möglich oder nicht vom Patienten erwünscht ist:
2. ultraschallgesteuerte Schaumsklerosierung
Wenn auch dies nicht möglich oder nicht vom Patienten erwünscht ist:
3. klassische Venenchirurgie, die sogenannte Stripping-­OP

Weitere NICE­-Empfehlungen:
Die Leitlinien besagen zudem, dass nach dem Eingriff eine Kompressionstherapie über sieben Tage in der Regel ausreichend sei. Zeigt der Befund, dass auch Astkrampfadern behandelt werden müssen, sollten diese in gleicher Sitzung therapiert werden.

Diese oder ähnliche Empfehlungen zur Behandlung von Krampfadern finden sich auch in den Leitlinien vieler Fachgesellschaften weltweit wieder. In den USA werden inzwischen über 95% der Krampfaderpatienten mittels Kathterverfahren behandelt und nur noch 5% klassisch operiert.

Kostenübernahme: Radiowellenkatheter auch für gesetzlich Versicherte

Die Kosten für eine Radiowellentherapie werden von fast allen Privatversicherungen übernommen.

Das Venenzentrum Wiesbaden kann zudem die meisten gesetzlich Krankenversicherten im Rahmen der integrierten Versorgung mittels Radiowellenkatheter behandeln. Die Therapie ist zwar nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten, aufgrund der Vorteile gegenüber der klassischen Operation und der Expertise des Venenzentrums jedoch haben viele Krankenkassen mit dem Venenzentrum Verträge im Rahmen der integrierten Versorgung nach § 73 oder § 140 abgeschlossen. Die Kosten für die Radiowellentherapie werden dann übernommen. Ob dies für Ihre Krankenkasse zutrifft, können Sie sofort prüfen.

Bei endgültiger Kassenablehnung, d.h. auch nach Ablehnung eines Widerspruchs, können gesetzlich Versicherte oder aus dem Ausland kommende Patienten die Verfahren als Selbstzahlerleistung wählen. Da wir über sämtliche Kassenzulassungen verfügen, können die Voruntersuchung und bestimmte Nachbehandlungen bzw. Kontrollen gegebenenfalls über Ihre Kasse abgerechnet werden.

Wir informieren Sie gern über Therapiealternativen wie die klassische Krampfaderoperation.

Vorteile und Nachteile der Radiowellentherapie auf einen Blick

(+) Vorteile

  • Beste ästhetische Ergebnisse
  • Ambulante Behandlung möglich
  • Keine Schnitte, keine Narben in Kniekehle oder Leiste
  • Keine klassische Operation, sondern schonender Katheter­-Eingriff
  • Keine oder sehr kurze Arbeitsunfähigkeit
  • Keine Narkose notwendig
  • Sehr gute Verträglichkeit
  • Sehr geringe Nebenwirkung
  • Geringeres Risiko von Nachblutungen und Wundinfektionen
  • Kaum Schmerzen nach der Behandlung
  • Kein Absetzen von gerinnungshemmenden Medikamenten notwendig

(-­) Nachteile

  • Technisch aufwendiges Verfahren, hohe Materialkosten
  • Nicht immer gelingt die Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen.