Sklerotherapie

Mittels Sklerosierung können Gefäße unterschiedlicher Größe behandelt werden. Besenreiser und Krampfadern lassen sich mit einer Sklerosierungstherapie schonend und narbenfrei entfernen.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Sklerosierungsverfahren, der Flüssig-­ und der Schaumsklerotherapie. Welche Therapieform eingesetzt wird, ist vor allem von Größe und Lage der vorhandenen Besenreiser und Krampfadern abhängig.

Das Prinzip jedoch ist bei beiden Sklerosierungsverfahren identisch: Die erkrankten Gefäße werden mit feinen Nadeln punktiert. Dann wird ein Sklerosierungsmittel gespritzt, welches die innere Venenwand, die sogenannte „Intima“, reizt. Die behandelten Gefäße verkleben von innen, verschließen sich und werden vom Körper innerhalb weniger Wochen abgebaut.

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Mit einer Sklerotherapie Besenreiser und Krampfadern veröden

Die Sklerotherapie ist ein sicheres und nebenwirkungsarmes Verfahren zur Verödung von erkrankten Venen. Der minimal-­invasive Eingriff erfolgt ambulant und kommt ohne Schnitte und Narben aus. Prinzipiell können alle Formen von Krampfadern behandelt werden, sowohl oberflächliche Besenreiser als auch tiefer sitzende Krampfadern. Je nach Befund wird entweder ein flüssiges oder ein Schaum­-Sklerosierungsmittel verwendet. Darüber hinaus wird die Sklerotherapie häufig in Kombination mit Katheterverfahen wie der Radiowellen- oder Endolasertherapie oder ergänzend zur Miniphlebektomie eingesetzt.

Sklerotherapie Schritt 1 bis 3

Flüssig­-Sklerotherapie für Besenreiser und kleine Astkrampfadern

Besenreiser kommen bei rund 70% der Bevölkerung vor. Obwohl diese feinen Netze sichtbarer Venen an der Hautoberfläche in der Regel keine Beschwerden verursachen, werden sie jedoch oft als ästhetisch störend empfunden. Durch eine Mikro-­Sklerosierung bzw. Flüssig­-Sklerotherapie können Besenreiser oft entfernt oder deutlich verringert werden.

Auch kleinere Astkrampfadern lassen sich mit der Flüssig­-Sklerosierung behandeln, sofern keine vorgelagerten größeren Gefäße defekt sind. Ab einer bestimmten Krampfadergröße ist die Verwendung von flüssigem Verödungsmittel nicht mehr ausreichend. Alternativ kann dann eine Miniphlebektomie, eventuell in Kombination mit einer Schaum­Sklerotherapie, gute ästhetische Ergebnisse bringen.

Schaum-­Sklerotherapie bei größeren und tiefer liegenden Krampfadern

Größere oder tiefer gelegene Astkrampfadern, welche mittels einer Miniphlebektomie nicht gut erreicht werden können, lassen sich mit der ultraschallgesteuerten Schaum-Sklerosierung verschließen. Häufig kombinieren wir beide Sklerosierungsverfahren, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Auch sogenannte Perforanskrampfadern an den Verbindungsvenen lassen sich mit einer ultraschallgesteuerten Schaumsklerosierung verschließen.

Selbst Stammkrampfadern und Rezidive im Stammvenenbereich lassen sich in geeigneten Fällen mit einer ultraschallgesteuerten Schaum­-Sklerotherapie behandeln. In der Praxis werden jedoch oft die thermischen Verschlussverfahren wie Radiowellen-­ oder Endolasertherapie bevorzugt, da hiermit noch bessere Ergebnisse zu erzielen sind.

Sklerotherapie – sinnvoll auch bei Rezidiv­Krampfadern

Manchmal kann es nach einer Varizen-­Operation zu erneuter Krampfaderbildung kommen. Diese sogenannten Rezidiv­-Krampfadern entspringen oft einem verzweigten Venengeflecht im früheren OP-­Bereich. Eine Schaum-­Sklerosierung kann in diesen Fällen sinnvoller sein als eine erneute Operation in Leiste oder Kniekehle. Um Rezidiv-­Krampfadern zu veröden, wird der Sklerosierungsschaum meist mit Hilfe eines Katheters in die Krampfader injiziert. Man spricht daher von einer kathetergestützten Schaum­-Sklerosierungstherapie. Sofern möglich, geschieht dies auch in Kombination mit einem Radiowellen-­ oder Laserkatheter.

Im Gegensatz zur Krampfader-­Operation kann eine Sklerotherapie problemlos wiederholt werden.

Sklerotherapie: Schmerzarm und sicher, ohne Narkose und Betäubung

Die Sklerosierungstherapie ist ein schmerzarmes, minimal­-invasives Verfahren. Das Punktieren der Venen erfolgt mit sehr kleinen Nadeln oder Braunülen, ähnlich wie bei einer Blutentnahme. Eine lokale Betäubung oder gar eine Narkose bzw. Sedierung ist nicht notwendig. Sollten Sie extrem schmerzempfindlich sein oder Angst haben, sprechen Sie uns an. Gemeinsam finden wir eine Lösung.

Ablauf der Sklerosierungstherapie

Einheitliches Prinzip bei allen Sklerosierungsverfahren ist immer das Einbringen eines Sklerosierungsmittels in das zu behandelnde Gefäß. Dafür wird die Krampfader mit einer kleinen Nadel oder einem Katheter punktiert und das Sklerosierungsmittel gespritzt. Dies führt zu einer sogenannten Sklerosierungsreaktion: Das Gefäß verklebt von innen, verwächst allmählich und baut sich zu einem Bindegewebsstrang ab. Die Krampfader verschwindet, die Venenfunktion bessert sich.

Die Sklerosierung

Als Sklerosierungsmittel setzen wir hauptsächlich Polidocanol (Aethoxysklero®) verschiedenster Konzentrationen ein, eine Substanz, die seit Jahren wirksam zur Verödung von Krampfadern verwendet wird. Bei kleinen Krampfadern und Besenreisern kann das flüssige Sklerosierungsmittel mit kleinen Nadeln direkt in das Gefäß injiziert werden. Bei Gefäßen mit größerem Durchmesser ist die Flüssig-­Sklerosierung nicht ausreichend, Schaum erzielt hier eine bessere Wirkung. Die Sklerosierungsflüssigkeit wird dann zunächst mit Luft (oder mit Sauerstoff, Kohlendioxid, Stickstoff) angereichert und zu einem Schaum verarbeitet. Dann erfolgt die Injektion in die Vene.

Einsatz von Ultraschall und Veinlite® in der Sklerotherapie

Die Schaum­-Sklerosierungstherapie erfolgt grundsätzlich unter Ultraschall-­Kontrolle. Der Ultraschall macht den Sklerosierungsschaum im Gefäß sichtbar, so kann das Mittel gezielt eingesetzt und richtig dosiert werden. Mittels Ultraschall können zudem tiefer liegende, von außen nicht sichtbare Krampfadern dargestellt und punktiert werden.

Eine weitere Möglichkeit, Krampfadern aufzuspüren, ist das sogenannte Veinlite®. Mit diesem Speziallicht kann der Phlebologe etwas versteckt liegende Besenreiser und Nährvenen sichtbar machen, die mit bloßem Auge oder durch Tasten nicht erkennbar sind.

Dauer und Anzahl der Behandlungen

In einer Sitzung können einzelne Krampfadern oder eine etwa handtellergroße Fläche sklerosiert werden. Je nach Sklerosierungsverfahren und Umfang des Befundes dauert eine solche Sitzung nur wenige Minuten. Nach wenigen Minuten bis spätestens einer halben Stunde ist die Therapie beendet. Pro Therapiesitzung darf nur eine begrenzte Menge des Sklerosierungsmittels verwendet werden. Gegebenenfalls kann eine Nachsklerosierung im gleichen Areal in größerem zeitlichen Abstand sinnvoll sein.

Bei sehr großflächigen oder diffusen Befunden sind meist mehrere Sitzungen notwendig. Hierfür erstellen wir für Sie im Vorfeld einen Behandlungsplan. Gerne berücksichtigen wir dabei Ihre individuellen Wünsche und bevorzugen z.B. stark sichtbare Areale, beispielsweise an den Unterschenkeln bei Rockträgern. Beachten Sie jedoch, dass sich nicht immer exakt prognostizieren lässt, wie viele Sitzungen notwendig sind, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Der tatsächlich Verlauf der Behandlung hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.

Alle Sklerosierungsverfahren sind sehr flexibel, können mehrfach wiederholt und jederzeit gefahrlos beendet oder später fortgeführt werden. Zwischen zwei Behandlungen ein und desselben Areals sollte ein Abstand von ein bis zwei Wochen liegen.

Nachbehandlung

Die Sklerotherapie ist ein schonendes und sicheres Therapieverfahren. Sie wird ambulant durchgeführt und dauert nur wenige Minuten. Anschließend können Sie das Venenzentrum wieder verlassen. Bitte beachten Sie nach der Sklerosierung folgende Punkte:

  • Unmittelbar nach der Sitzung sollten Sie 15 Minuten umherlaufen.
  • Tragen Sie Kompressionsverbände oder Strümpfe wie von uns empfohlen.
  • Meiden Sie Saunagänge für 2 Wochen
  • Kein Sonnenbaden für 2 Wochen oder benutzen Sie einen entsprechend hohen Lichtschutz.

Darüber hinaus können Sie sich wie gewohnt verhalten.

Ästhetische Ergebnisse der Sklerotherapie

Die Sklerotherapie überzeugt mit guten ästhetischen Ergebnissen. Es werden Besserungsraten von 75 – 90% angegeben. Letztendlich ist das Ergebnis individuell sehr unterschiedlich und hängt vor allem von Anzahl, Lage und Durchmesser der behandelten Krampfadern ab sowie von Ihrem Hauttyp.

Bei sehr kleinen Gefäßen kommt die Sklerosierungstherapie an ihre Grenzen, dort können eventuell eine Behandlung mit dem Hautlaser oder andere Verfahren eine Verbesserung bringen.

Nebenwirkungen und Risiken

Die Sklerosierungstherapie ist ein sehr sicheres und nebenwirkungarmes Verfahren zur Behandlung aller Arten von Krampfadern. Aber selbst bei sorgfältiger Durchführung birgt jede Therapie auch Risiken und kann Nebenwirkungen nach sich ziehen.

Besonders bei einem hellen Hauttyp kommt es gelegentlich zu Braunverfärbungen an den behandelten Hautstellen. Diese Hautveränderungen sind harmlos und verschwinden meist nach einigen Wochen von allein. Bei deutlich verhärten Krampfadern oder Besenreisern kann eine Punktion mit Herausdrücken von altem Blut ein besseres kosmetisches Ergebnis bzw. Linderung bringen.

Eine übermäßige Reaktion auf die Sklerosierung kann zu einer Venenentzündung bis hin zur oberflächlichen oder tiefen Venenthrombose führen. Es werden dann eventuell lindernde Salben, Kompression oder Medikamente für einen begrenzten Zeitraum gegeben.

Im Umfeld der behandelten Venen können sich kleinste Gefäße neu bilden – man spricht dann vom sogenannten „Matting“. Diese feinen Gefäße lassen sich gegebenenfalls durch eine Nachsklerosierung entfernen. Unter Umständen kann auch eine Behandlung mit dem Hautlaser helfen.

Weitere vorübergehende Beschwerden können sein:

  • Allergische Reaktion auf das Sklerosierungsmedikament sowie auf Verbandmaterial und Pflaster.
  • Hautdefekte wie Hautnekrosen (offen Wunden) oder Narben, Eiterung bzw. Abszessbildung.
  • Sehstörungen oder Migräneanfälle als seltene Nebenwirkung der Schaumsklerosierung. Diese verschwinden immer nach kurzer Zeit.

Vor der Sklerotherapie von Krampfadern und Besenreisern beraten wir Sie ausführlich. Sie erhalten von uns einen Aufklärungsbogen mit allen wichtigen Informationen zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen.

Erfahren und kompetent – Unser Behandlungskonzept

  • Langjährige Erfahrung: Die Sklerosierungstherapie hat einen großen Stellenwert im Venenzentrum Wiesbaden. Wir führen die Verfahren seit 15 Jahren in großem Umfang durch.
  • Hohe Standards zur Qualitätssicherung: Als Venenkompetenz­-Zentrum arbeiten wir nach eigenen Standards, basierend auf den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie sowie den europäischen Leitlinien zur Sklerosierungstherapie.
  • Engagement: Wir sind Gründungsmitglied und Hospitationszentrum der Arbeitsgemeinschaft „Sklerosierungstherapie“ der deutschen Gesellschaft für Phlebologie.
  • Erprobte und hochwirksame Sklerosierungsmittel: Das Venenzentrum Wiesbaden hat an der EASI­-Studie teilgenommen, eine der größten Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit von Sklerosierungsmitteln.
  • Ambulante Therapie: Unmittelbar nach der Sklerotherapiesitzung können Sie wieder nach Hause und Ihrem Alltag nachgehen.
  • Schmerzfrei und nebenwirkungsarm: Keine Narkose und keine lokale Betäubung notwenig.
  • Modern und flexibel: Kippliege, Ultraschall und Veinlite® an jedem Behandlungsplatz im Venenzentrum Wiesbaden. So steht immer die geeignete Technik zur Verfügung.
  • Unabhängige Beratung: Wir bieten alle gängigen Verfahren zur Krampfaderbehandlung an und sind daher unabhängig bei der Empfehlung des geeigneten Therapie-­Verfahrens.
  • Sinnvolle Kombination zweier Verfahren: Wenn sinnvoll, kombinieren wir die Sklerotherapie mit der Miniphlebektomie oder anderen Verfahren.

Wahl des geeigneten Therapieverfahrens und Kostenübernahme

In den letzten Jahren wurde die Sklerotherapie deutlich weiterentwickelt. Das Venenzentrum führt alle gängigen Verfahren durch.

Schaum­-Sklerotherapie

Die ultraschallgesteuerte Schaum-­Sklerosierung ist nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen abgebildet. Eine Krampfaderbehandlung durch eine isolierte Schaumsklerosierung kann aber selbstverständlich dennoch als Selbstzahlerleistung in Anspruch genommen werden.

In vielen Fällen ist eine Kombination aus ultraschallgesteuerter Schaum-­Sklerosierung und Miniphlebektomie sinnvoll. Dann ist auch eine Abrechnung über Ihre Krankenkasse möglich. Einige wenige Krankenkassen haben zudem integrierte Behandlungsverträge zur Schaumsklerosierung abgeschlossen.

Die privaten Krankenversicherer übernehmen bei medizinischer Indikation die Kosten für die verschiedenen Sklerosierungsverfahren einschließlich der Schaum-­Therapie.

Selbstverständlich informieren wir Sie bei eventuell kostenpflichtigen Therapieverfahren vorab und erläutern Ihnen die Wahlmöglichkeiten.

Flüssig­-Sklerotherapie

Die Flüssig­Sklerosierung von geeigneten Astkrampfadern ist im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten. Die Kassen übernehmen daher bei medizinischer Indikation die Kosten für einen solchen Eingriff. Dies trifft auch bei einer oft sinnvollen Kombination mit einer Miniphlebektomie zu.

Die privaten Krankenversicherer übernehmen die Kosten für die Flüssig-­Sklerotherapie ebenfalls.

Mikrosklerotherapie

Unter Mikrosklerotherapie versteht man die Feinnadelpunktion von Besenreisern und anderen kleinen oberflächlichen Gefäßen. Diese Behandlung ist nach dem Bundessozialgesetzbuch StGB § 4 keine erstattungsfähige Leistung. Es gilt das Wirtschaftlichkeitsgebot. Werden Besenreiser nicht behandelt, entstehen dem Patienten keine deutlichen medizinischen Nachteile.

Wenn Sie Ihre Besenreiser als störend empfinden, können Sie die Mikrosklerotherapie als Selbstzahlerleistung in Anspruch nehmen. Ein Einreichen der Rechnung bei Ihrer Krankenkasse ist nicht möglich.

Gerne informiert Sie unser nettes Team über den Ablauf und die Kosten.

Vor­ und Nachteile der Sklerosierungstherapien auf einen Blick

(+) Vorteile

  • Gute ästhetische Ergebnisse
  • Keine Schnitte und Narben in Leiste oder Kniekehle
  • Keine Vollnarkose und keine örtliche Betäubung notwendig
  • Nebenwirkungsarmes und sicheres Verfahren
  • Sicherer, schmerzärmer und preiswerter als eine Hautlaserbehandlung

(­-) Nachteile

  • Sehr kleine Gefäße, sogenannte Haaräderchen, lassen sich unter Umständen nur bedingt punktieren; eine Sklerosierungstherapie sollte dann nicht fortgeführt werden
  • Die Mikrosklerotherapie von Besenreisern ist keine Kassenleistung und wird weder von den gesetzlichen noch den privaten Krankenversicherungen übernommen
  • Die Schaumsklerosierung ist keine Kassenleistung der gesetzlichen Krankenkassen (Ausnahme: Sonderverträge einzelner Kassen)