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Aufbau und Funktion der Beinvenen
Unser Körper ist von einem dichten Netz aus Blutgefäßen durchzogen. Während die Arterien Blut vom Herzen in den Körper transportieren, ist es Aufgabe der Venen, das Blut von der Peripherie des Körpers wieder zurück zum Herzen zu pumpen – gerade für die weit vom Herz entfernten Beinvenen eine Herkulesaufgabe!
So arbeiten gesunde Beinvenen
Damit die Beinvenen ihrer Transportfunktion gut nachkommen können, werden sie durch die Aktivität der Beinmuskulatur immer wieder komprimiert, also zusammengedrückt. Dieses Prinzip bezeichnet man als Muskelpumpe. Die Muskelpumpe macht den Blutfluss in Richtung Herz möglich. Eine gesunde Vene verfügt über Venenklappen, die sich regelmäßig öffnen und schließen. Die Venenklappen sorgen dafür, dass das Blut ausschließlich zum Herzen fließt und nicht zurück sackt. Damit die Venenklappen richtig schließen können, ist ein gesundes Bindegewebe wichtig. Es stabilisiert die Venen und verhindert, dass sie sich unter dem Druck des Blutflusses weiten.
Was passiert, wenn die Venen nicht mehr richtig arbeiten?
Ist das Bindegewebe geschwächt, kann es seiner natürlichen Stützfunktion nicht mehr nachkommen. Die Vene erweitert sich, die Venenklappen berühren sich nicht mehr und können das Gefäß nicht mehr richtig verschließen. In Folge kommt es zu einem Rückfluss des Blutes im Bein. Diesen Zustand bezeichnet man als „oberflächlichen venösen Rückfluss“. Das Blut sackt wieder hinab in den Knöchel und sammelt sich dort. Schwellungen, Schmerzen und die Bildung von Krampfadern sind typische Symptome für ein beginnendes Venenleiden.
Die Beinvenen
Direkt unter der Haut verläuft das oberflächliche Venensystem, welches von außen oftmals sogar gut zu erkennen ist. Daneben existieren auch zahlreiche tiefer verlaufende Venen; sie bilden das tiefe Venensystem. Das tiefe und das oberflächliche Venensystem sind über sogenannte Perforansvenen miteinander verbunden.
Als zentrales Gefäß im tiefen Venensystem ist die tiefe Hauptvene zu nennen, welche sich durch das gesamte Bein zieht und in die tiefe Beckenvene mündet.
Die wichtigsten oberflächlich verlaufenden Venen sind die Stammvenen, die große und die kleine Rosenvene. Die große Rosenvene (vena saphena magna) ist die längste oberflächliche Stammvene. Sie verläuft an der Beininnenseite entlang Unter und Oberschenkel und mündet in die tiefe Vene in der Leiste. Diese Einmündung wird als Crosse bzw. „Venenstern“ bezeichnet. Die kleine Rosenvene (vena saphena parva) ist eine kürzere oberflächliche Stammvene. Sie verläuft entlang der Rückseite des Unterschenkels und mündet in der Kniekehle in die tiefe Vene. Die Rosenvenen liegen tiefer als die Astvenen unter der Oberfläche und sind von außen meistens nicht sichtbar. Mit Hilfe einer Farb-Doppler-Untersuchung kann der Phlebologe die Rosenvenen sichtbar machen.
Sind die Venen krankhaft erweitert, entstehen sogenannte Varizen oder auch Krampfadern. Liegt ein Krampfaderleiden vor, sprechen wir von einer Varikose.